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Frauen - Politik - Medien

Die Jahresstudie 2019

Seit mittlerweile sieben Jahren untersucht MediaAffairs regelmäßig die mediale Sichtbarkeit und Präsenz von Frauen sowie den Stellenwert der Frauen(-politik) in der aktuellen politischen Debatte. In „Frauen – Politik – Medien 2019“ legt Studienleiterin und MediaAffairs-Geschäftsführerin Maria Pernegger dieses Mal einen besonderen Schwerpunkt auf Frauen und Digitalisierung. Unterstützung für die aktuelle Studie kommt von RHI Magnesita, Arbeiterkammer (AK) und Industriellenvereinigung (IV), die mit dem Projekt vor allem zur Bewusstseinsbildung beitragen wollen, um die Zahl der Frauen in Führungsfunktionen zu erhöhen und ihre Chancen weiter zu verbessern.

 

Die Studie von MediaAffairs zum Download finden Sie hier

 

 

Jahrhundertchance Digitalisierung

Maria Pernegger beim Pressegespräch zur Frauenstudie 2019

Die MediaAffairs-Studie bestätigt erneut grobe Schieflagen in der Präsenz von Frauen in entscheidungsrelevanten Positionen der Gesellschaft. Obwohl sich Fortschritte und positive Veränderungen abzeichnen – sei es der historisch höchste Frauenanteil in der Politik oder die Umsetzung einer gesetzlichen Geschlechterquote für Aufsichtsratsposten – schlägt sich das in der vorliegenden Studie zur medialen Sichtbarkeit nur marginal nieder.
MediaAffairs-Geschäftsführerin Maria Pernegger dazu:

"Frauen an der Spitze gelten nach wie vor als Exotinnen. Zwar werden die wenigen 'Merkels' dieser Welt gerne ins Treffen geführt, um zu demonstrieren, dass Gleichberechtigung längst im Alltag angekommen sei, aber dieses Bild täuscht, die Realität ist überwiegend eine andere."

Die Unterrepräsentanz von Frauen in entscheidungsrelevanten Positionen quer durch viele Branchen fuße laut Pernegger auf einer lang gewachsenen und gelebten Tradition, in der Seilschaften, aber auch ein traditionelles Rollenverständnis, wirken. Den heurigen Schwerpunkt der Analyse, die Digitalisierung, bezeichnet Pernegger als „window of opportunity“:

"Die Digitalisierung ist eine Jahrhundertchance für Frauen, weil das Geschlecht darin zur Nebensächlichkeit wird und primär Kompetenz, Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zählen. Diese Gelegenheit muss ergriffen werden."

AK-Präsidentin Renate Anderl erklärt, dass Gleichberechtigung von Frauen in Österreich hauptsächlich auf dem Papier stattfinde. Das hänge auch damit zusammen, wie über die Problemlagen, Interessen und Bedürfnisse von Frauen berichtet wird – und ob die Politik Handlungen setzt:

"Wir haben bei der Präsenz von Frauen in Medien noch viel zu tun, es ist ein Henne-Ei Thema: Wird nicht ausreichend für Frauen auf politischer Ebene getan, weil so wenig berichtet wird? Oder wird wenig berichtet, weil auf politischer Ebene wenig passiert?"

Es brauche von beiden Seiten - sowohl von Medien, als auch von der Politik - mehr Unterstützung für die Anliegen und Bedürfnisse der Frauen in Österreich.

„Medien sind wichtige Meinungsbildner und haben eine zentrale Rolle, wenn es um die Darstellung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern geht. Es gilt Ungleichgewichte in der medialen Sichtbarkeit von Männern und Frauen zu beheben und Rollenklischees aufzubrechen.“

So IV-Ausschussvorsitzender Axel Kühner. Er weist außerdem darauf hin, dass es aus Sicht der Industrie enorm wichtig sei, Frauen für technische und naturwissenschaftliche Berufe zu motivieren:

„Gerade in Branchen wie Informationstechnologie, Industrie 4.0 / Automatisierung oder Smart Engineering suchen wir händeringend nach Fachkräften, wir können es uns schlicht nicht leisten, hier auf weibliches Potenzial zu verzichten“

 

Simone Oremovic, Executive Vice President People, Projects und Communications RHI Magnesita, möchte Frauen in digitalen Berufen vor den Vorhang holen. Bis 2025 sollen 33 Prozent der Führungspositionen bei RHI Magnesita von Frauen besetzt sein:

"In den letzten Jahren konnten wir den Frauenanteil unter Führungskräften stetig steigern. Doch es gibt noch sehr viel zu tun. Gerade im digitalen und produzierenden Bereich ist der Frauenanteil viel zu gering. Wir brauchen jetzt starke, sichtbare Role Models, um mehr junge Frauen für diese Bereiche zu begeistern."

Romy-Sophie Katz beim Pressegespräch zur Frauenstudie 2019

Eines dieser Role Models ist Romy-Sophie Katz, Product Owner Digital Initiatives RHI Magnesita. Sie leitet eines der wichtigsten Digitalisierungsprojekte des Technologieführers der Feuerfestbranche. Die 30-jährige gilt als High Potential und revolutioniert einen Bereich, der bis dato als Männerdomäne galt. Sie sieht große Konzerne in einer Vorbildfunktion:

"Industrie und Technik sind nach wie vor stark männlich dominiert. Ich sehe mich als Teil einer Generation von Frauen, die eine Verantwortung trägt, das zu ändern. Ich möchte jungen Frauen und Mädchen zeigen, dass ihnen Karrierechancen in technischen Branchen offenstehen."

Download-Links:

Die Presseaussendung zur Studie finden Sie hier

Key Findings und Grafiken aus der Studie finden Sie hier

Pressegespräch zur Frauenstudie 2019

 

Fotocredit Titelbild: Alex Tihonov
Fotocredit Bilder Pressegespräch: Daniel Nowotny (RHI Magnesita)

Rückfragen:
Mag.a Maria Pernegger
m.pernegger@mediaaffairs.at